LEHRER*IN WERDEN

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Aufbau des Lehramtsstudiums

Das Lehramtsstudium dauert in der Regel zehn Semester und schließt mit dem Ersten Staatsexamen ab. Praktische Erfahrungen werden bereits während des Studiums gesammelt. Die praktischen Bestandteile sind über das gesamte Studium verteilt und helfen, immer wieder den Bezug zum Schulalltag herzustellen. Weitere Infos zu den Inhalten des Studiums gibt es hier.

Reform der Lehrkräftebildung - wichtige Hinweise

Mit der Ausfertigung des neuen Lehrkräftebildungsgesetz - LehrkrbildG M-V (LehrkrbildG M-V) vom 3. Juni 2025 ergeben sich einige Änderungen. Unter anderem wird zukünftig für die Klassenstufen 5 bis 12 ein gemeinsames Lehramt an Gymnasien, Regionalen Schulen und Gesamtschulen eingeführt. Einen Überblick über wichtige Aspekte der Lehramtsreform bietet die Übersicht auf der rechten Seite. Weiterführende Informationen finden Sie auf dem Regierungsportal.

Neben der theoretisch-fachlichen Ausbildung spielt eine frühzeitige und fundierte Praxiserfahrung im Studium eine zentrale Rolle. Daher erhalten Lehramtsstudierende künftig während ihrer Praktika eine intensivere fachliche Begleitung durch Hochschullehrende sowie durch speziell qualifizierte Lehrkräfte, die als Mentorinnen und Mentoren an den Schulen tätig sind.

Gerade zu Beginn des Studiums haben viele Erstsemester einen hohen Bedarf an Orientierung und Unterstützung. Deshalb soll die Studieneingangsphase künftig klarer strukturiert und durch zusätzliche Begleitung ergänzt werden, um den Studierenden einen erfolgreichen Einstieg zu erleichtern und frühzeitige Studienabbrüche zu vermeiden.

Derzeit nehmen Lehramtsstudierende in ihren Fachbereichen an denselben Lehrveranstaltungen teil wie die Bachelorstudierenden. Besonders in den MINT-Fächern soll künftig von Beginn an ein stärkerer Schwerpunkt darauf gelegt werden, wie angehende Lehrkräfte die fachlichen Inhalte wirksam im Unterricht vermitteln können.

Aus diesem Grund werden die Hochschulen insbesondere in den MINT-Fächern eigene Lehrveranstaltungen für diejenigen Studierenden anbieten, die sich auf den Lehrberuf vorbereiten.

Die Prüfungen im Lehramtsstudium sollen reformiert und zugleich von unnötiger Bürokratie entlastet werden. Dabei bleibt das hohe Niveau des Studiums erhalten; im Mittelpunkt steht jedoch künftig die Überprüfung der tatsächlichen Kompetenzen der Studierenden. In diesem Zusammenhang wird auch die Gewichtung innerhalb der Ersten Staatsprüfung angepasst: Die während des Studiums erbrachten Studien- und Prüfungsleistungen erhalten ein höheres Gewicht gegenüber der eigentlichen Staatsprüfung.

Die zentrale Kompetenz einer Lehrkraft besteht darin, Wissen erfolgreich zu vermitteln. Deshalb sollen – im Einklang mit der bundesweiten Entwicklung – Bildungswissenschaften und Fachdidaktiken im Studium gestärkt werden. Im Gegenzug wird die bislang im Vergleich zu anderen Bundesländern besonders starke Gewichtung der Fachwissenschaften im Regional- und Gymnasiallehramt zurückgenommen. So müssen Studierende im Lehramt für Regionale Schulen in M-V derzeit mit 180 ECTS-Punkten mehr Leistungen erbringen als in allen anderen Bundesländern – und sogar mehr, als der bundesweite Durchschnitt für das Gymnasiallehramt vorsieht.

Darüber hinaus wird ein Profilbildungsanteil eingeführt, der es ermöglicht, innerhalb des Studiums auch in den Bildungswissenschaften individuelle Schwerpunkte zu setzen.

Mit den Gymnasien, Regionalen Schulen und Gesamtschulen verfügt Mecklenburg-Vorpommern ab Klassenstufe 5 über eine bewährte Schulstruktur. Allerdings gestaltet sich der Wechsel zwischen den Schularten für Lehrkräfte nach dem Studium bislang schwierig. Das schränkt Mobilität und Flexibilität unnötig ein und erschwert eine bedarfsgerechte Versorgung der Schulen mit Lehrkräften. Leidtragende sind vor allem die Schülerinnen und Schüler. Gleichzeitig sinkt dadurch auch die Attraktivität eines Lehramtsstudiums in Mecklenburg-Vorpommern. Deshalb wird – wie es bereits andere Bundesländer, etwa Hamburg, praktizieren – für die Klassenstufen 5 bis 12 künftig ein gemeinsames Lehramt an Gymnasien, Regionalen Schulen und Gesamtschulen eingeführt.

Zusätzliche „Quereinstiegs-Masterstudiengänge“ werden in besonders nachgefragten Bereichen, derzeit vor allem in den MINT-Fächern, eingerichtet. Damit erhalten Bachelor-Absolventinnen und -Absolventen dieser Fachrichtungen, die in den Schuldienst wechseln möchten, einen schnelleren Zugang zum Lehrkräfteberuf.

Die „Q-Master“ bauen auf den fachlichen Kenntnissen des Bachelorstudiums auf und vermitteln die erforderlichen Kompetenzen in Bildungswissenschaften und Fachdidaktik, sodass die Absolventinnen und Absolventen als vollwertige Lehrkräfte eingesetzt werden können. Mit dem Masterabschluss wird der Zugang zum regulären Vorbereitungsdienst ermöglicht.

Zusätzlich wird gesetzlich die Möglichkeit für duale Lehramtsstudiengänge in besonders nachgefragten Bereichen geschaffen. Solche dualen Modelle werden derzeit in verschiedenen Bundesländern erprobt. Sie ermöglichen, weitere Zielgruppen für den Lehrkräfteberuf zu gewinnen und eine noch engere Verzahnung von Theorie und Praxis herzustellen.

Studierende können künftig für das Lehramt an Grundschulen anstelle des dritten Lernbereichs und für das Lehramt an beruflichen Schulen anstelle des zweiten Faches eine sonderpädagogische Spezialisierung als Studienfach wählen. Im neuen Profilbereich besteht zudem die Möglichkeit, Schwerpunkte im Umgang mit Diversität, Heterogenität und Inklusion zu setzen.

Gerade in den MINT-Fächern herrscht ein großer Mangel an Lehrkräften. Deshalb werden die Fächer Biologie und Informatik an der Universität Greifswald neu eingerichtet.

Das Bildungsministerium wird bei der Seiteneinstiegsqualifizierung unterstützt, und es werden zielgruppen- sowie bedarfsorientierte berufsbegleitende Weiterbildungsstudiengänge sowie Angebote zur fachlichen und pädagogischen Weiterbildung eingerichtet.